Die Umgestaltung der Friedhofsanlage in Holdenstedt wurde im Frühjahr 2021 erfolgreich abgeschlossen. Im Ergebnis ist der Friedhof heute eine Perle mit sehr hoher Aufenthaltsqualität. Dies berichten Familien und auch Freunde von Verstorbenen, die einen Menschen auf seinem letzten Weg begleitet haben. Aus der Bürgerschaft von Holdenstedt, Borne und Holxen ist die Rückmeldung über eine erfolgreiche Umgestaltung ebenfalls sehr positiv und voll des Lobes.
Besonders erfreulich ist, dass nach der Umgestaltung sich wieder deutlich mehr Menschen auf dem Friedhof beisetzen lassen wollen und nicht mehr eine Waldbestattung in Betracht ziehen. Diese Trendwende ist gerade aus Sicht der Friedhofsbewirtschaftung ausgesprochen wichtig, um die Gebühren für Bestattungen auf dem Friedhof zu stabilisieren. Es ist auch der Schlüssel, um die Friedhofsanlage dauerhaft in einem guten und ansehnlichen Zustand erhalten zu können.
Der Prozess der Umgestaltung wurde im Mai 2014, also bereits vor 7 Jahren im Rahmen einer Bürgerversammlung eingeleitet. Bei dieser Versammlung trafen sich 50 Einwohner aus der Ortsgemeinde auf Einladung des ehemaligen Ortsbürgermeisters Hans-Jürgen Heuer im Feuerwehrgeräte in Holdenstedt. Die Teilnehmer trugen ihre Entrüstung über den schlechten Zustand der Friedhofsanlage vor.
Es wurde damals kritisiert!
Parkplatz am Friedhof
Der Parkplatz weist Unebenheiten auf und nach Niederschlägen bilden sich Wasserpfützen in den Vertiefungen und der Boden wird schlammig. Gerade bei größeren Beerdigungen ist es unmöglich, trockenen Fußes und ohne schlammige Schuhe den Friedhof zu erreichen. Zudem wächst der Parkplatz zunehmend mit Sträuchern und Büschen zu.
An Sperrmülltagen wird der Parkplatz von den Sperrmülltouristen als Sammel-, Sortier- und Umschlagplatz genutzt. Dies ist mit der Friedhofsruhe nicht vereinbar. Auch wird kritisiert, dass Bewohner aus dem Ort ihre Gartenabfälle, wie Rasenschnitt, Jätgut oder Strauchgut unter den Sträuchern und Büschen am Parkplatz ablegen.
Rasengräber
Die angelegten Rasengräber sind in einem besonders schlechten Zustand. Der Rasen auf der Grabanlage hat zahlreiche Kahlstellen und die entstandenen Absackungen wurden in der Regel nicht mit Boden aufgefüllt.
Ein weiteres Ärgernis ist die zunehmende Verkrautung in diesem Bereich. Eine Teilnehmerin präsentierte einen Strauß an Unkraut und ergänzte, bei dem schlechten Zustand mag sie keine Verwandten auf den Friedhof führen.
Von den Teilnehmern wurde an die Besucher der Friedhofsanlage appelliert, doch bitte nicht gleichgültig über die Rasengräber zu trampeln. Denn unter der Rasenfläche sind Menschen beigesetzt und die haben das Recht, hier in Würde zu ruhen.
Einsichtig zeigten sich die Teilnehmer, dass aufgrund des regelmäßigen Mähens, kein Blumen- oder anderer Grabschmuck auf den eingelassenen Tafeln der Rasengrabanlage abgelegt werden darf.
Urnenrasengräber
Auch die Grabanlage der Urnenrasengräber befindet sich in einem schlechten Zustand. An zahlreichen Stellen gibt es Vertiefungen und Unebenheiten in der Rasenfläche. Die Grasnarbe ist sehr lückig – also schlecht gepflegt und unterhalten.
Hauptwege auf der alten Friedhofsanlage
Die Hauptwege auf der alten Friedhofsanlage verkrauten zunehmend. Außerdem liegen Steine auf den Wegen, was das Befahren mit Kinderwagen oder Rollator erheblich erschwert. Das Flächenniveau der Hauptwege ist zu den angrenzenden Rasenflächen deutlich tiefer, dadurch kann bei Regen das Wasser nicht abfließen. Hinzu kommt, dass das vorhandene Mineralgemisch auf den Wegen verbraucht ist und schon bei geringem Niederschlag die anfallenden Wassermengen nicht mehr aufsaugen kann. Es bilden sich Pfützen, der Bodenbelag wird schmierig und glitschig. Gerade ältere Menschen, die nur unsicher gehen können, fühlen sich auf dem Untergrund besonders unwohl.
Belegungsmanagement und Pflege der Wege zwischen den Gräbern
Beim Betreten der Friedhofsanlage entsteht der Eindruck, dass ein Großteil der Anlage aufgegeben wurde. Der Grund: im Zentralbereich des Friedhofs wurden in den letzten Jahren zahlreiche Grabstätten aufgegeben und eingeebnet. Von der optischen Wahrnehmung wäre es erforderlich, die gesamte Anlage durch das Anlegen von Hecken zu untergliedern und in den neu geschaffenen Feldern unterschiedliche Bestattungsformen anzubieten.
Die Pflege der Wege zwischen den Gräbern wird von den Angehörigen unterschiedlich gehandhabt. Einige geben sich viel Mühe und halten die Wege von jeglichem Bewuchs frei, anderen ist es egal und sie lassen die Wege verkrauten. Eine solche Entwicklung ist besonders dann wahrzunehmen, wenn in einer Grabreihe, vereinzelt Gräber aufgegeben wurden. Es wäre daher wünschenswert, auch die Wege zwischen den Gräbern mit einer gepflegten Rasenfläche zu unterhalten.
Friedhofskapelle
In die Unterhaltung der Friedhofskapelle wurde in den letzten 5 bis 10 Jahren nur das Nötigste investiert. Es ist an der Zeit eine Grundsanierung vorzunehmen. Besonders deutlich wird es an der Toilettenanlage. Diese wurde zwar saniert, die Außentür ist jedoch total verrottet.
Die Verbuschung an der Kapelle hat ein erhebliches Ausmaß angenommen. Ein gepflasterter Weg, links neben der Kapelle – Blickrichtung Blumenstraße – ist überwuchert. Hier bedarf es des Rückschnittes.
Umzäunung und Eingangstore
Seit mehreren Jahren wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass die Umzäunung der Friedhofsanlage einen schlechten Zustand aufweist. Besonders die Verriegelung der kleinen Eingangstüren sind defekt. Dadurch können Wildtiere auf die Anlage gelangen. Besonders Rehe sind ein Ärgernis, da sie die Blumen auf den Gräbern fressen.
Außerhalb der Friedhofsanlage – Zuwegung
Von Holdenstedt kommend führt entlang der Blumenstraße ein gepflasterter Geh- und Radweg zum Friedhof. Dieser Weg ist mittlerweile mit Gras überwachsen und die Zweige der angrenzenden Sträucher hängen tief herab, so dass die erforderliche Verkehrssicherheit nur noch eingeschränkt gegeben ist.
Friedhofskultur – Friedhofsentwicklung
Von den Nutzern einer Friedhofsanlage wird heute erwartet, dass der Betreiber nicht nur unterschiedliche und vielfältige Angebote zur Beisetzung anbietet. Vielmehr muss eine solche Anlage den Hinterbliebenen und weiteren Besuchern eine hohe Aufenthaltsqualität ermöglichen. Eine so gestaltete Friedhofsanlage wird zu einem Ort, an dem ein besinnlicher und generationsübergreifender Austausch stattfinden kann.
Die Bürger aus Holdenstedt, Borne und Holxen haben diese grundlegenden Bedürfnisse vorgetragen und erwarten von den politischen Vertretern und der städtischen Verwaltung, dass mit der Umgestaltung der Friedhofsanlage die formulierten Wünsche umgesetzt werden.
Die politischen Gremien und die Verwaltung der Hansestadt Uelzen haben darauf reagiert und es wurde auf Basis von Bürgergesprächen und Ortsratssitzungen ein abgestimmtes Friedhofsentwicklungskonzept erarbeitet. Mit dem aufgestellten Konzept wird das Ziel verfolgt, den Friedhof als soziale Einrichtung des Ortes und als Grundversorgungsangebot zu erhalten. Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, den Kultur- und Naturraum gemäß dem Wunsch der Bürgerschaft zu entwickeln und ein neues zukunftsweisendes Friedhofsangebot zu etablieren.
Heute ist der Friedhof zu einem gepflegten Treffpunkt geworden, an dem sich Menschen ihrer Lieben erinnern, sich über den Gang der Zeit austauschen und in den zahlreich geschaffenen Nischen ihren Gedanken nachhängen und verweilen können. Die so geschaffene Atmosphäre lädt ein, diesen Ort auch gern mit Gästen zu besuchen.
Weitere Informationen unter
Hansestadt Uelzen – Friedhofswesen
In Bildern – Friedhofsanlage Holdenstedt nach der Umgestaltung.
Text und Bilder: Hans-Jürgen Heuer