Bestattungswaldfläche der Hansestadt Uelzen wird erweitert

26. Aug 2020

Der Rat der Hansestadt Uelzen beschloss im Juni 2020 die Fläche des Bestattungswaldes Fischerhof um 3,2 ha zu erweitern. Bisher erstreckte sich diese Fläche auf 1,6 ha. Mit der Erweiterung werden zusätzliche 140 Bäume für Urnenbeisetzungen zur Verfügung stehen.

Seit der Beschlussfassung und Widmung einer städtischen Bestattungswaldfläche im Mai 2015 findet diese Form der Bestattung in der Bevölkerung einen sehr großen Zuspruch. Schon nach fünf Jahren sind nur noch wenige freie Bestattungsplätze verfügbar.

Bei aller Freude über den sehr hohen Zuspruch in der Bevölkerung haben wir als Vertreter der CDU im Rat die gesamte Entwicklung sehr kritisch begleitet. Schon mit den ersten Ideen zur Widmung einer Waldbestattungsfläche haben wir mahnend darauf hingewiesen, die neue Form der Waldbestattung unter Bäumen wird dazu führen, dass die traditionellen Bestattungen auf den Friedhöfen rückläufig sein werden. Und das wird sich auf die Bewirtschaftung der Friedhöfe und somit auf das Preisgefüge auswirken.

Die Mehrheit der Ratsmitglieder im Stadtrat haben sich über die vorgetragenen Bedenken hinweggesetzt und den Beschluss gefasst, eine städtische Waldfläche für Bestattungen zu widmen. Wir konnten bewirken, dass in Ergänzung zur Ausweisung einer Waldbestattungsfläche durch umfangreiche Umgestaltungsmaßnahmen auf den städtischen Friedhöfen in Holdenstedt, Klein Süstedt und Westerweyhe die Attraktivität und Aufenthaltsqualität erhöht und verbessert wird. Auch wird es neben der traditionellen Form eine Vielzahl an individuellen Angeboten von Bestattungen geben. Wie zum Beispiel die Beisetzung in einer Heidelandschaft, Blumenlandschaft, Grabfelder entlang von Stelen, unter Bäumen oder auf einer Rasenfläche.

Näheres zu den Friedhofskonzepten ist hier einzusehen.

Außerdem konnten wir erreichen, dass die Friedhöfe, die sich in der Trägerschaft der Hansestadt Uelzen befinden, mit der neugefassten Gebührensatzung einen einheitlichen Verbund bilden. Rechtlich ist es somit zulässig, die derzeit generierten Mehreinnahmen bei der Waldbestattung mit möglichen Mindereinnahmen bei den traditionellen städtischen Friedhöfen zu verrechnen.

Wir müssen aber auch die weiteren Friedhöfe im Stadtgebiet im Blick behalten. Diese Friedhöfe befinden sich in der Trägerschaft der Ev.-lutherischen oder anderer kirchlichen Gemeinden. Auch wenn die Träger sich bemühen, die Bewirtschaftung und Umgestaltung der Friedhöfe kostengünstig zu gestalten, werden sie es schwer haben, dem derzeitigen Trend der Waldbestattung entgegenzuwirken – die Bestattungskosten auf den ursprünglichen Friedhöfen werden also spürbar steigen.

Um über die gestalterischen Maßnahmen hinaus, noch einen weiteren Ausgleich zu erwirken, haben wir uns dafür eingesetzt, die Bestattungskosten für die Urnenbeisetzung im Wald am obersten Preisgefüge auszurichten. Die Mehrheit hat aber auch da anders entschieden.

Bei der Beschlussfassung zur Erweiterung der Bestattungswaldfläche hat unser Obmann im Ausschuss, Ratsherr Hans-Jürgen Heuer, den Werdegang der Waldbestattung gegenüber den Ratsvertretern sehr kritisch ins Gedächtnis gerufen. Er gab zu bedenken, dass die Erweiterung des Bestattungswaldes nicht von allen Bürgern und schon gar nicht durch die kirchliche Friedhofsverwaltung mitgetragen wird.

Nun haben und betreiben wir seit einigen Jahren einen Bestattungswald am Fischerhof. Er wird sehr gut angenommen und in absehbarer Zeit werden keine freien Plätze mehr zur Verfügung stehen. Deshalb ist es wichtig, neue Kapazitäten für eine Bestattung zu erschließen.

Wir von der CDU werden der Erweiterung und Widmung neuer Flächen und somit auch der Satzungsänderung zustimmen. Denn trotz aller Einwände können wir es uns nicht leisten, eine Bestattungswaldfläche in kürzester Zeit zu belegen und dann bis zum Widmungsende die anfallenden Kosten zu tragen, ohne dass über weitere Bestattungen eine Gegenfinanzierung erfolgt.

Leider hat der Vertreter der Allgemeinen Zeitung Uelzen, welcher an der Ratssitzung teilnahm, diesen Beitrag nicht veröffentlicht. Und so wurde nur sehr einseitig ein Meinungsbild zum Sitzungsverlauf in der AZ wiedergegeben.

Bestattungsbaum

Bestattungsbaum

Blick von der Brücke auf den Teich

Blick von der Brücke auf den Teich

Brücke verbindet die Bestattungsfelder

Brücke verbindet die Bestattungsfelder

Bestattungsbäume

Bestattungsbäume

Blick vom Platz der Andacht

Blick vom Platz der Andacht

Platz der Andacht

Platz der Andacht

Text und Bilder: Hans-Jürgen Heuer