Eberhard Wuntke in Holdenstedt ist ein wahrer Pionier, wenn es darum geht, für die Energieversorgung des privat genutzten Wohnraumes auf jegliche fossilen Brennstoffe zu verzichten. Bereits im Jahre 1989 hat er sein Haus energetisch umgerüstet.

Bei dem modernisierten Objekt handelt es sich um zwei im Jahre 1972 erbaute Doppelhaushälften. Bis zur Umrüstung wurde das Gebäude durch eine Ölheizung (mit Radiatoren) beheizt. Die beheizte Wohnfläche beträgt 240 m2. Das Gebäude ist normal verklinkert. Neue Fenster wurden 1989 eingebaut und das Dach wurde 1995 ausgebaut und mit einer 160 mm starken Dämmung ausgekleidet.

Im Jahre 2012 wurde auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert und im gleichen Jahr wurde auch noch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Betrieb genommen. Mit einem Solar-Akkuspeicher wurde die Anlage im Jahre 2014 aufgerüstet.

Die für das gesamte Haus erforderliche Wärme wird über Wärmepumpen und Heizkörper verteilt. Die Heizkörper mussten beim Umrüsten nicht erneuert werden. Neben dem Heizen des Hauses werden mit der Luft-Wasser-Wärmepumpe 200 Liter Brauchwasser erhitzt. Es reicht aus, um 6 Personen ausreichend und gesichert mit Warmwasser versorgen zu können.

Familie Wuntke und dessen Mieter verbrauchen keine fossilen Brennstoffe mehr und erzeugen den erforderlichen Strom zu 100-Prozent selbst.

Alle Welt, ob nun auf Bundes-, Landes- oder auf kommunaler Ebene blasen einheitlich ins Horn und fordern, wir müssen unsere Anstrengungen deutlich erhöhen, wenn wir die Ziele einer klimaneutralen Energiegewinnung erreichen wollen. Nur wenn es an die tatsächliche Umsetzung geht, so scheuen die gewählten Volksvertreter klare Entscheidungen für mehr Klimaschutz. So erst kürzlich wieder geschehen durch den Bauausschuss der Samtgemeinde Aue. Die gewählten Volksvertreter halten es für richtig, dass für das neu auszuweisende Baugebiet der Brennstoff Gas als Energieträger eingesetzt werden darf. Aber ist Gas nicht auch ein fossiler Brennstoff?

Herr Wuntke kann bei solchen Entscheidungen die erforderliche Weitsicht der politischen Vertreter nicht erkennen. Zumal eine solche Entscheidung die energetische Versorgung mit Gas für weitere 30 bis 50 Jahre in dem Neubaugebiet zementiert. Er wünscht sich, die politischen Entscheidungsträger mögen richtungsweisend Vorgaben treffen, damit öffentliche Gebäude, wie Rathäuser, Schulen, Kindergärten, etc. oder auch Vereinsheime baldmöglichst auf eine klimaneutrale Energieversorgung umgestellt werden.

Von der Bundes- und Landespolitik wünscht er sich, dass die vorhandenen Stolpersteine bei der Eigenenergienutzung umgehend durch ein angepasstes Regelwerk beseitigt werden, damit eine klimaneutrale Energienutzung gerade im Wohnbereich möglich wird. Besonders ärgert er sich darüber, dass er eine „EEG-Umlage“ für den selbst erzeugten und verbrauchten Strom zu zahlen hat. Außerdem findet er es nicht richtig, dass er für den erzeugten Strom umsatzsteuerpflichtig ist.

Ein weiteres Ärgernis ist, wenn jemand mehrere Objekte in seinem Eigentum hat und nur wenige Objekte auch für eine wirtschaftliche Stromerzeugung geeignet sind, diese Objekte derzeit nicht zu einem Verbund zusammengefasst werden können. Das wäre jedoch erforderlich, um den Überschuss an Eigenstrom in das öffentliche Netz einzuspeisen und den Strom in räumlicher Entfernung zur Einspeisequelle wieder als Eigenstrom aus dem öffentlichen Netz für die Nutzung der eigenen Objekte entnehmen zu dürfen. In einem solchen Fall dürfte nur eine Durchleitungsgebühr anfallen.

Vermietern von Wohnraum ist es derzeit nicht möglich, den selbsterzeugten Strom oder eine andere daraus erzeugte klimaneutrale Energie den Mietern anzubieten, ohne dass dadurch unmittelbar gegenüber dem Vermieter ein Gewerbebetrieb begründet wird.

Anbieter SENEC

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Bildmaterial und Informationen – Eberhard Wuntke
Textaufbereitung – Hans-Jürgen Heuer

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